Streit über die Besetzung des Kuratoriums
Kontroverse im Lutherhaus

Foto: Stiftung Lutherhaus Eisenach/Anna-Lena Thamm
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Die Beratung zu Sonder- und Dauerausstellungen, die Erstellung eines Haushaltsplanes und die Zustimmung zu Darlehen über 100 000 Euro – das sind nur einige der Aufgaben, die das Kuratorium der "Stiftung Lutherhaus Eisenach" übernimmt. Alle sechs Jahre wird das Kuratorium der zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gehörenden Stiftung gewählt, seit 2014.
Insgesamt 10 der 13 Mitglieder stammen dabei aus dem direkten kirchlichen Umfeld. Sie gehören etwa zur Theologischen Fakultät der Universität Jena, sind aus der Eisenacher Kirchengemeinde entsandt oder durch ihr Amt – etwa der Landesbischof – Teil des Kuratoriums.
So auch die Stadt Eisenach, genauer gesagt der Stadtrat, der eine Person der Wahl in das Kuratorium entsenden kann. Und während in der ersten Amtsperiode des Gremiums noch Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) zu den mindestens jährlichen Sitzungen des Kuratoriums kam, soll nun Kulturamtsleiter Achim Heidenreich (SPD) die Stadt vertreten. So hat es zumindest der Stadtrat in seiner Sitzung der vergangenen Woche beschlossen. Mit 16 zu 12 Stimmen – sechs der anwesenden Parlamentarier enthielten sich des Votums – wurde Heidenreich auf Antrag der Eisenacher SPD-Fraktion zum Stadtvertreter im Kuratorium bestimmt.
Was nach einem einfachen kommunalpolitischen Vorgang aussieht, entwickelte sich direkt nach der Wahl zu einer Provinzposse mit regionalem Ausmaß, deren Ende noch nicht ganz abzusehen ist. Denn während eine Seite der Oberbürgermeisterin eine "Vetternwirtschaft" vorwirft, die durch die Wahl des Kulturamtsleiters durchbrochen werden sollte, argumentiert die andere Seite, dass die Wahl Achim Heidenreichs auch mit den Stimmen von AfD und NPD erfolgte. Bis Redaktionsschluss war jedoch noch nicht klar, ob der Kulturamtsleiter seine Wahl annimmt.
Der Eisenacher Superintendent Ralf-Peter Fuchs – er gehört selbst dem Kuratorium an – hatte vor der Abstimmung des Rates die Stadtratsfraktionen angeschrieben. In dem Brief lobte er die Zusammenarbeit mit der Oberbürgermeisterin und stellte klar, dass – anders als im SPD-Antrag beschrieben – die Mitgliedschaft in einer christlichen Glaubensgemeinschaft keine Voraussetzung für die Mitarbeit in dem Gremium der kirchlichen Stiftung sei.

Paul-Philipp Braun

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Online-Redaktion

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