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Wie wär’s mal mit Algebra?

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So etwas hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben: Eine in Teilen rechtsextreme Partei wird erstmals stärkste Kraft in einem Bundesland.

Von Willi Wild

Sie stellt im neuen Thüringer Landtag über ein Drittel der Mandate. Dadurch erhält sie auch dann politische Macht, wenn sie nicht Regierungspartei wird. Denn bestimmte Entscheidungen verlangen eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Die kann die AfD in Thüringen jetzt nach ihrem Willen beeinflussen. "Das Moment der Ausgrenzung ist am Ende", meinte Co-Landeschef Stefan Möller in der "Welt".

Das mag nun qua Gesetz für den Landtag gelten, aber nicht für die Gesellschaft. Wie sollen Kirche und Kirchengemeinden damit umgehen, dass, wie in Karlsdorf im Kirchenkreis Eisenberg, 72,1 Prozent der Zweitstimmen an die AfD gingen? Die Wahlempfehlung der Kirchenleitung gegen die AfD scheint ungehört verhallt zu sein. Es reichte augenscheinlich nicht aus, den Teufel an die Wand zu malen. Erschreckend ist, dass die AfD immer weniger aus Protest und immer mehr aus Überzeugung gewählt wird.

Den Gordischen Knoten im Landtag zu lösen, ist Aufgabe der Politik. Da müssen Mehrheiten mit oder gegen AfD und BSW gefunden werden. Im gesellschaftlichen Umgang sind andere Ideen gefragt. Vielleicht empfiehlt es sich, mit der ältesten Wissenschaftsdisziplin zu rechnen: Algebra. Die Lehre vom Lösen von Gleichungen heißt wörtlich übersetzt "das Zusammenfügen gebrochener Teile".

Das klingt nach einer seelsorgerlichen Aufgabe. Für uns als Christen ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhalten kann, die Nächsten- und Feindesliebe. Das ist schwer. Von einfach war nie die Rede. Aber besser, als nur zu lamentieren, ist es allemal.

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Man kann nicht tiefer fallen …
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Online-Redaktion

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