Steinbach
Mit dem Shuttle zu Luther
W ährend aktuell viele Veranstaltungen abgesagt sind, blickt man in Steinbach im Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach bereits ein Jahr voraus. Martin Luthers Gefangennahme im Glasbachgrund und der Start der Bibelübersetzung auf der Eisenacher Wartburg jährt sich im Mai 2021 zum 500. Mal.
Von Susann Eberlein
"Das muss gefeiert werden“, findet Elvira Schmager. Die ehemalige Geschichtslehrerin aus Steinbach steht einer Projektgruppe vor, die ihren Ursprung im dortigen Zukunftsstammtisch hat. Die Mitglieder planen eine Festwoche, die vom 30. April bis 9. Mai 2021 veranstaltet werden soll.
Die Ideen dafür reichen von Buchlesungen über eine eigene Luther-Briefmarke bis hin zu thematischen Führungen. Beim jüngsten Treffen des Zukunftsstammtisches, das noch vor den verschärften Corona-Auflagen stattfinden konnte, wurde ein erster Ablaufplan präsentiert. Den Auftakt der Festwoche soll die Aufführung des Theaterstücks „Luthers Entführung“ im Bad Liebensteiner Comödienhaus bilden. Das Volksstück, in dem drei Profi-Schauspieler und über 30 Laiendarstellern aus der Region mitspielen, wird auch am Folgetag noch einmal auf die Bühne gebracht. Für den 2. Mai ist ein Festgottesdienst am Lutherdenkmal vorgesehen, den der Posaunenchor aus Schweina musikalisch begleitet und für den Tobias Schüfer, der neue Probst im Sprengel Meiningen-Suhl, als Prediger vorgesehen ist. Am Abend soll es ein Konzert in der Steinbacher Barockkirche geben. Dafür entsteht ein Projektchor, der von Christian Drengk geleitet wird.
Am 4. Mai wird sich die Gefangennahme Luthers zum 500. Mal jähren. Der Weg Luthers von Möhra über den Altenstein und Steinbach zum Lutherdenkmal und dann hinauf zur Wartburg in Eisenach soll auf einer großen Wanderung nachvollzogen werden. „Nicht jeder kann und will diese Strecke laufen. Deswegen setzen wir hier auch Shuttles ein“, sagt Elvira Schma-ger. Laut aktuellem Planungsstand könnten an den Originalschauplätzen einige Szenen aus dem Volksstück „Luthers Entführung“ gezeigt werden.
Auch für die übrigen Tage hat sich die Projektgruppe einiges einfallen lassen. So ist unter anderem ein unterhaltsamer Abend mit dem Pfarrer und Liedermacher Christoph Martin Neumann aus Bad Liebenstein und dem Autor Felix Leibrock über die Gefangennahme im Glasbachgrund geplant. Der Nachwuchs soll bei der Aufführung des mittelalterlichen Theaterstücks „Der Ritter und sein Falke“ in der Kirche auf seine Kosten kommen. Bevor die Festwoche am 9. Mai mit einem Festgottesdienst auf dem Steinbacher Marktplatz mit anschließendem Frühlingskonzert endet, wird es am Vortag einen Luthermarkt in Steinbach geben.
Um die Ideen umsetzen zu können, steht die Projektgruppe schon in Kontakt mit den lokalen und regionalen Händlern, Schaustellern und Vereinen. Ein Teil der Kosten für die Festwoche soll über Fördermittel gedeckt werden, die es noch zu beantragen gilt, teilt Elvira Schmager mit. Ob zum Luthermarkt Eintrittsgeld verlangt werden kann, sorgte bereits für Diskussionen. Aktuell spielt die Projektgruppe mit dem Gedanken, eine Art Erinnerungstaler für wenige Euro auszugeben. Dieses und weitere Details sollen geklärt werden, sobald die Corona-Auflagen gelockert werden und sich die Gruppe wieder treffen kann. „Wir haben zum Glück ja noch ein Jahr Zeit“, sagte Elvira Schmager.
Autor:Online-Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.