Kirchenkreis Stendal
Neues Nest für die Störche

Im Netz: Bevor das alte Storchennest mit einem Kran vom Kirchturm gehoben wurde, kontrollierte Dachdecker Thomas Otto die Sicherung des 800 Kilogramm schweren Konstrukts aus Zweigen. | Foto: Gordon Sethge
  • Im Netz: Bevor das alte Storchennest mit einem Kran vom Kirchturm gehoben wurde, kontrollierte Dachdecker Thomas Otto die Sicherung des 800 Kilogramm schweren Konstrukts aus Zweigen.
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Das war schon ein sehr beeindruckender Anblick, wie das Storchennest am Kranarm herabschwebte“, sagt Gordon Sethge, Pfarrer im Evangelischen Pfarramt Osterburg.

Von Claudia Crodel

Immerhin sei der zuvor mit einem Netz gesicherte Horst rund 800 Kilogramm schwer gewesen, und es habe ausgesehen, als hinge er an einem seidenen Faden. Seit nunmehr 30 Jahren nistet ein Storchenpaar auf dem Kirchturm der Dorfkirche in Dobbrun im Kirchenkreis Stendal. In den vergangenen Jahren sei der Nistplatz jedoch immer wackeliger geworden. „Es lag wohl in Gottes Hand, das er überhaupt noch gehalten hat und nicht abstürzte“, so der Pfarrer. Gebaut war er auf dem 18 Meter hohen Kirchturm nämlich auf einem ehemaligen Blitzableiter.

Die Idee, Störche im Dorf anzusiedeln, sei einst aus einer Bierlaune heraus entstanden, als man meinte, dass auf einen Kirchturm doch auch ein richtiges Storchennest gehöre. Der Blitzableiter aber stellte keinen sicheren Halt für das immer weiter wachsende Gebilde aus Zweigen dar. Zudem rostete er vor sich hin.

Vor wenigen Wochen war bei einem Vororttermin mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem Amt Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten, dem Storchenbeauftragten, den Baureferenten und einem Dachdecker festgestellt worden, dass ein schnelles Handeln erforderlich ist. „Gleichzeitig wurde deutlich, dass es keine einfache Lösung geben wird, der Kirchturm für das Vorhaben eingerüstet werden muss“, erzählt Gordon Sethge. Man ist dankbar, dass es durch rasche und unbürokratische Zusammenarbeit aller Behörden und Instanzen innerhalb von nur vier Wochen gelungen ist, eine Lösung und eine Finanzierung hinzubekommen.

Die Kirchengemeinde erhielt von der Umweltstiftung des Landes Sachsen-Anhalt einen Förderscheck in Höhe von 11 000 Euro. Ende Februar konnte so im Beisein aller beteiligten Akteure, Vertreter des Gemeindekirchenrats sowie interessierten, neugierig gewordenen Dorfbewohnern der alte Nistplatz abgehoben werden. Nun wird als Nisthilfe eine Stahlkonstruktion mit Haltestäben auf dem Kirchturm gebaut, auf die ein aus Eichenzweigen geflochtener und mit Pferdemist gefüllter Kranz befestigt wird. Den Dobbrunern ist das Storchenpaar ans Herz gewachsen. Man wartet bereits mit Vorfreude auf seine Ankunft und darauf, dass es den neuen Horst auf dem Kirchturm annimmt, sich dort noch viele Jahre wohlfühlt und seine Jungen großzieht.

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Claudia Crodel

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