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Gottesdienst, Festakt, Leserfest - 100 Jahre Glaube und Heimat
Etwa 450 Gäste und Mitwirkende haben mit einem Jubiläumsfestakt das 100-jährige Bestehen von „Glaube und Heimat“ begangen. Trotz ihres hohen Alters erscheine sie mit jeder Ausgabe aufs Neue frisch, sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) in seinem Grußwort im Deutschen Nationaltheater in Weimar. Das Blatt sei ihm persönlich stets Leuchtturm und Anker.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte in einem per Video übertragenen Geburtstagsgruß, als authentische Stimme setze die Kirchenzeitung klare Akzente in einer vielfältigen Medienlandschaft. Sie sei durch ihre christliche Ausrichtung ein verlässlicher Kompass, der dem Gemeinwesen Orientierung geben könne. „Glaube und Heimat“ verbinde Generationen und stärke das Gemeinschaftsgefühl.
Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) sagte, Demokratie und Zeitungen bedingten einander.
Der Austausch unter mündigen und gleichberechtigten Bürgern sei unverzichtbar in demokratischen Gesellschaften. Auch „Glaube und Heimat“ trage zur Meinungs- und Vertrauensbildung bei. In einer Zeit, in der digitale Medien immer präsenter werden, sollte die Druckausgabe wertgeschätzt werden, sagte Kleine. Zeitungslektüre sei immer auch ein Moment der Muße und der Ruhe.
Landesbischof Friedrich Kramer wirkte im Festgottesdienst mit. In einem Grußwort zeigte es sich vorab dankbar, dass sich die Zeitung deutlich an Christi Botschaft des Friedens orientiere. Dazu gehöre, kritisch über Krieg und Gewalt zu berichten.
In seinem Festvortrag erinnerte der Altbischof der früheren Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, insbesondere an die Geschichte des Blattes während der vergangenen 50 Jahre, darunter an die unmittelbare Zeit nach der politischen Wende von 1989 in der DDR. Es seien für die Kirchen, aber auch die Redaktionen der Kirchenzeitungen herausfordernde Jahre gewesen, sagte er.
Noack betonte, einerseits seien kirchliche Gebäude und Einrichtungen neu gebaut und neue Glocken gegossen worden. Die Diakonie sei rasant gewachsen. Dem habe der Zusammenbruch der Industrie, die Insolvenz zahlloser Betreibe und bei vielen Menschen Arbeitslosigkeit gegenüber gestanden. In dieser Zeit der Auf- und Abbrüche habe nicht mehr jeder gerne sein Geld für Kirchensteuer und Kirchenzeitungen ausgegeben.
Zu den Gratulanten gehörte auch Thüringens ehemalige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU). Ihre Familie habe seit der ersten Ausgabe ohne Unterbrechung zu den Abonnenten von „Glaube und Heimat“ gehört, betonte sie. Im Kirchenarchiv hat sie die Rechnung der Jakobusgemeinde aus dem Jahr 1924 in Weimar entdeckt, in der ihr Großvater damals Pfarrer gewesen sei. Sie selbst habe gelegentlich als Autorin für das Blatt gearbeitet.
Nach dem Festakt gab es ein Leserfest mit Markt der Möglichkeiten auf dem Theaterplatz.
Matthias Thüsing (epd/red)
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