Synode
Domsgen und Spengler in Leitungsgremien gewählt
Auf den Synodentagungen der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sind mit Regionalbischöfin Friederike Spengler und dem Universitätsprofessor Michael Domsgen zwei Vertreter aus der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Leitungsgremien gewählt worden.
Michael Domsgen aus Wernigerode ist am Dienstag in den Rat der EKD gewählt worden. Domsgen ist Lehrstuhlinhaber für Evangelische Religionspädagogik an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Leiter der Forschungsstelle Religiöse Kommunikations- und Lernprozesse sowie Mitglied der Landessynode der EKM.
„Kirche muss sich darauf einstellen, nicht mehr im Selbstverständlichkeitsmodus agieren zu können. Daraus resultiert die Aufgabe, neu auf Gelegenheiten, Orte und Anlässe zu schauen, in denen sich die Kommunikation des Evangeliums als lebensbegleitend und -erneuernd erweisen kann“, so Domsgen in seiner Vorstellung zur Ratswahl. „Öffentlichkeitswirksam erweist sich Kirche nicht, indem sie zu allem etwas zu sagen versucht. Ihre Stimme wird vor allem da wichtig, wo es niemanden gibt, der das zur Sprache bringt.“
Pröpstin Friederike Spengler, Regionalbischöfin des Propstsprengels Gera-Weimar, ist am Montag in die Kirchenleitung der VELKD gewählt worden. Das Gremium kümmert sich zwischen den Tagungen der Generalsynode um die Geschäfte der VELKD, diskutiert theologische, thematische und rechtliche Fragen, begleitet die Umsetzung der Beschlüsse der Generalsynode und setzt eigene Impulse für die Arbeit in den kommenden sechs Jahren.
„Ich freue mich über die Möglichkeit, unsere Landeskirche im Verbund der evangelisch-lutherischen Kirchen in Deutschland leitend zu vertreten. Das will ich motiviert und engagiert tun“, sagte Spengler nach der Wahl. „Besonders liegt mir am Herzen, die Situation der Gemeinden und Mitarbeitenden im Verkündigungsdienst im Haupt- und Ehrenamt in Ostdeutschland einzubringen. An unseren Erfahrungen, also, wie wir kirchliche Arbeit unter schwieriger werdenden personellen und finanziellen Verhältnissen sowie sich verändernden Bedingungen zukunftsfähig gestalten und bei Bedarf auch mutig und kreativ verändern, können andere Landeskirchen teilhaben. Die EKM hat hier in mancher Hinsicht eine Vorreiterrolle übernommen. Und natürlich gilt das auch umgekehrt: Wir lernen doch voneinander und miteinander, wie wir in Zukunft Kirche sein können“, so Spengler.
Der Rat der EKD
Dem Rat der EKD gehören 15 Mitglieder – Laien und Theologen – an. Davon werden 14 gemeinsam von Synode und Kirchenkonferenz gewählt. Die oder der Präses der Synode ist 15. Mitglied kraft Amtes. Der Rat ist das sichtbarste ihrer Leitungsgremien. Er tagt in der Regel monatlich ein Wochenende lang und kann und muss sich wie kein Gremium sonst aktuellen Themen stellen. Er leitet die evangelische Kirche zwischen den Tagungen der Synode. Und er beruft die „Denkfabriken“ der EKD, die sieben Kammern. Diese Kammern arbeiten meist – zusammen mit dem Rat – Denkschriften der EKD zu grundlegenden Fragen und andere Publikationen aus. Denkschriften sind die verbindlichste Äußerungsform der evangelischen Kirche. Zudem beruft der Rat seinen Bevollmächtigten am Regierungssitz der Bundesrepublik und der Europäischen Union, den Evangelischen Militärbischof und den Friedensbeauftragten sowie weitere Beauftragte – etwa für Kultur und Sport, Flüchtlinge und die Seelsorge in der Bundespolizei. Was der Rat sagt, wird als öffentliche Stimme der evangelischen Kirche wahrgenommen.
Die 13. Generalsynode der VELKD wählte für die Amtszeit von 2021 bis 2027 neun Mitglieder aus der Mitte der Generalsynodalen und ihrer Stellvertreterinnen und Stellvertreter; vier Mitglieder gehören der Kirchenleitung als geborene Mitglieder an. Alle sieben Gliedkirchen der VELKD sind in der Kirchenleitung vertreten. (red)
Autor:Katja Schmidtke |
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