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Nachhaltigkeit
Urlaub im Globalen Süden

Geschlossen: Souvenir-Läden in Antananarivo auf Madagaskar. Wer beim Strandverkäufer Andenken erwirbt, trägt zur lokalen Wertschöpfung im Gastland bei, sagt Markus Buderath von "Brot für die Welt".  | Foto: Foto: kna-bild/Alexander Brüggemann
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  • Geschlossen: Souvenir-Läden in Antananarivo auf Madagaskar. Wer beim Strandverkäufer Andenken erwirbt, trägt zur lokalen Wertschöpfung im Gastland bei, sagt Markus Buderath von "Brot für die Welt".
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Entwicklungsländer sind mitunter beliebte Reiseziele geworden. Das kann gut sein für die Menschen vor Ort – wenn das Urlaubsverhalten stimmt. In Südafrika, Kolumbien oder Kambodscha spielen Nachhaltigkeit und Menschenrechte dabei eine Rolle.

Von Johannes Senk

Die Deutschen gehören zu den reisefreudigsten Nationen. Dabei werden europäische Staaten wie die Türkei, Spanien und Italien, Kroatien und Frankreich in diesem Sommer wieder die meisten Reisenden anlocken. Doch mit fast 10 Millionen deutschen Gästen erfreuten sich zuletzt auch Entwicklungs- und Schwellenländer wachsender Beliebtheit. Dagegen spricht nichts. Im Gegenteil ist der Tourismus in vielen dieser Regionen ein zentraler oder sogar der zentrale Wirtschaftszweig.
Dennoch erfordert eine Reise gerade in Länder mit großer Armut in der Bevölkerung ein besonderes Fingerspitzen-gefühl. Wer in seinem Urlaub nicht nur Erholung sucht, sondern auch etwas von der Kultur des Gastlandes erleben will, muss den Mut aufbringen, sich auf den einheimischen Kolorit einzulassen. Lokale Restaurants, Märkte und Herbergen bieten nicht nur authentischen Charme. Für die Menschen vor Ort sind sie auch Lebensgrundlage.
Als Reisender habe ich die Chance, zur lokalen Wertschöpfung in meinem Gastland beizutragen, erklärt Markus Buderath, Tourismus-Referent von "Brot für die Welt". Diese Chance bleibt ungenutzt, wenn ich all-inclusive in meinem Hotel bleibe oder meine Souvenirs am Flughafen kaufe. Zudem ist in ärmeren Ländern die Anzahl der Menschen groß, die im sogenannten informellen Sektor arbeiten. Sie versuchen, als Strandverkäufer oder Souvenirhändler einen Lebensunterhalt für sich und ihre Familien zu erwirtschaften, sagt Buderath und rät, auf direktes Ansprechen gelassen zu reagieren.
Zu großer Vorsicht mahnt er aber, wenn es um Kinder geht. Auch wenn es schwer fällt: "Geben Sie kein Geld und kaufen Sie keine Souvenirs bei Kindern. Viele von ihnen können durch die Arbeit nicht zur Schule gehen, und es entsteht ein Kreislauf der Armut und Ausbeutung."

Respekt zeigen – vor Menschen und Kultur
Viele der prägendsten Urlaubserinnerungen entstehen über Kontakt zu Einheimischen. Als Ortskundige können diese wichtige Tipps geben oder auch in Notsituationen helfen. Wer mit Einheimischen in Kontakt treten will, sollte aber unbedingt auf die Etikette achten. Respekt ist bei solchen Begegnungen das oberste Gebot – als Gast sollte ich genau hinsehen und mein Verhalten anpassen, erklärt Buderath. Dazu gehört auch, zumindest ein paar gängige Worte und Sätze in der jeweiligen Landessprache zu lernen.
Doch nicht nur im zwischenmenschlichen Kontakt sollte dieser Respekt gelten, sondern gerade auch beim Besuch wichtiger Monumente oder religiöser Stätten. Insbesondere in Südostasien sind manche Tempelanlagen überlaufen von Teils spärlich bekleideten Touristen. Die Regionalregierung von Bali, der beliebtesten Ferieninsel Indonesiens, gibt seit Neuestem eine Karte mit Verhaltensregeln heraus, die Besucher in den Reisepass geheftet bekommen. Unter anderem geht es um Kleider- und Benimmregeln in Tempeln.
Ein Mittel zur Selbstüberprüfung der eigenen Nachhaltigkeit bietet "Brot für die Welt" mit dem "One Planet Guide" (engl. Eine Welt Reiseführer). Dort können zu verschiedenen Rubriken Fragen zum eigenen Verhalten beantwortet werden. In deren Auswertung folgen Hinweise zum jeweils angebrachten Umgang mit der Situation.

Reiseanbieter bewusst auswählen
Es spricht nichts dagegen, die Reise über einen Anbieter zu buchen. Gerade in noch unbekanntem Terrain ist das oft sinnvoller und sicherer, als alles auf eigene Faust zu organisieren. Wie in vielen Handelsbereichen gibt es inzwischen auch im Tourismus Gütesiegel für Anbieter, die besonders auf die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards achten. Einen Überblick liefert der Labelguide der Organisation "fairunterwegs".

(kna)

Geschlossen: Souvenir-Läden in Antananarivo auf Madagaskar. Wer beim Strandverkäufer Andenken erwirbt, trägt zur lokalen Wertschöpfung im Gastland bei, sagt Markus Buderath von "Brot für die Welt".  | Foto: Foto: kna-bild/Alexander Brüggemann
Nachhaltig unterwegs: Der "One Planet Guide" von "Brot für die Welt" bietet online, nach Rubriken unterteilt, Hinweise zum angebrachten Umgang mit unterschiedlichen Situationen.  | Foto: Foto: brot-fuer-die-welt.de/Screenshot
Autor:

Online-Redaktion

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