Abwahlantrag gegen Oberkirchenrätin
Mitarbeitervertretung hat Mitarbeiterversammlung angekündigt

- Franziska Bönsch ist als Oberkirchenrätin Teil der Kirchenleitung. Die Juristin ist unter anderem für die Kirchenfinanzen verantwortlich.
- Foto: Landeskirche Anhalts
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Der Landessynode steht bei ihrer Frühjahrstagung offenbar ein Abwahlantrag ins Haus. Wie die Kirchenzeitung erfuhr, gibt es aus den Reihen der Synodalen einen Abwahlantrag gegen die juristische Oberkirchenrätin Franziska Bönsch.
Von Willi Wild
Als Grund wurde das zerrüttete Vertrauensverhältnis auf allen Ebenen der Landeskirche genannt. Landeskirchenamt und Synodenpräsidium wollten auf Anfrage der Kirchenzeitung den Antrag weder bestätigen noch dementieren. Den Synodalen sei in der vergangenen Woche ein vertrauliches Schreiben mit den Hintergründen zugegangen, hieß es.
Nach Informationen von "Glaube+Heimat" habe die Mitarbeitervertretung (MAV) eine Mitarbeiterversammlung für den 10. März angekündigt. Dort soll auch über einen Rücktritt der MAV wegen des Vertrauensverlusts entschieden werden.
Die 49-jährige Juristin gehört mit Kirchenpräsident Karsten Wolkenhauer und Oberkirchenrat Matthias Kopischke zum Landeskirchenrat, dem Leitungsgremium der Landeskirche. Im April 2021 wurde sie von der Synode für sechs Jahre zur juristischen Dezernentin gewählt. Ihre Amtszeit endet regulär im April 2027. Mit ihrer Wahl endete damals eine dreijährige Vakanz. Bönschs Vorgänger Rainer Rausch war 2018 von seinen Ämtern zurückgetreten.
Franziska Bönsch kam 2020 als Justiziarin zur Landeskirche. Vorher war die Juristin als Rechtsanwältin mit den Spezialgebieten Sozial- und Familienrecht tätig. Seit 2021 vertritt sie die Landeskirche in der EKD-Synode und gehört dem Beauftragtenrat der EKD zum Schutz vor sexualisierter Gewalt an. Bönsch sitzt im Aufsichtsrat des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP). In der Landeskirche Anhalts leitet sie das III. Dezernat für Recht, Verwaltung und Finanzen.
Themenschwerpunkt der Frühjahrstagung der Synode Ende März sei die Zukunft der Landeskirche, so Kirchenpräsident Karsten Wolkenhauer. Dazu werde der Theologe Steffen Bauer zu einem Vortrag erwartet. Bauer hat über die Veränderungsprozesse einiger Landeskirchen unter dem Titel „Landeskirchen unterwegs“ publiziert.
Im Anschluss an die Frühjahrstagung soll am 29. März in Köthen Wolkenhauer bei einem Festgottesdienst in sein Amt eingeführt und Kirchenpräsident i. R. Joachim Liebig offiziell verabschiedet werden. Die Stelle des Kirchenpräsidenten war knapp ein Jahr vakant. Erst beim dritten Anlauf konnte mit Karsten Wolkenhauer ein Nachfolger Liebigs gewählt werden. Er hat seinen Dienst am 1. Februar angetreten.
Autor:Online-Redaktion |
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