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Kirchenkreis Gera
Ein Festmahl aus Eichenholz

Münchenbernsdorf: Zur Fertigstellung des hölzernen Abendmahls von Christian Seliger gab es eine Andacht, bei der die Besucher Brot und Wein teilten.  | Foto: Wolfgang Hesse
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Christian Seliger, Unternehmer aus Münchenbernsdorf (Kirchenkreis Gera), hat die sieben weltbesten Kettensägekünstler in seine Weihnachtsbaumplantage geholt, um das „Letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci in Lebensgröße nachzubilden.

Von Wolfgang Hesse

Jetzt nach drei Jahren sind alle 13 Figuren und der Maler selbst fertiggestellt und konnten kürzlich während des Herbstfestes bestaunt werden. Die Kirchengemeinde Münchenbernsdorf und Superintendent des Kirchenkreises Gera, Hendrik Mattenklodt, begleiteten dieses Projekt von Beginn an mit Gottesdiensten und Andachten.

Zusammen mit dem christlichen Unternehmer entstand die Idee, da Vincis Abendmahl auf dem Festivalgelände lebendig werden zu lassen. Mit einem Gottesdienst neben den geschnitzten Aposteln mit Jesus in der Mitte, gedachten Christen an die Einsetzung des heiligen Abendmahls als Gedächtnisfeier für den Opfertod Jesu. „Es braucht Gemeinschaft und es stiftet Gemeinschaft, wenn sieben Künstler aus 150 bis 200 Jahre alten Eichenholz Jesus und die zwölf Apostel in Liebe und im Angesicht herannahender Gewalt lebensecht gestalten“, erklärt Hendrik Mattenklodt. „Wir bekommen eine Ahnung von dem großen Festmahl, bei dem Gott am Ende aller Zeiten alle Völker, alle Religionen einladen wird, und auch wir sind dazu eingeladen.“

Nach den Worten vor den Holzfiguren wechselte die Gottesdienst-Gemeinde an die Tische, die Christian Seliger aufgestellt hatte. Noch seien diese Tische leer, bemerkte der Superintendent. „Hat das Abendmahl so sehr an Bedeutung verloren?“, fragte er. Nein, noch immer gäbe es die Sehnsucht und den Hunger nach Vergebung zu stillen. „Das Wissen um die Zerbrechlichkeit von Nähe und Gemeinschaft und die Vorstellung eines neuen Miteinanders, das auf Vertrauen beruht – beides trägt jeder von uns in sich“, erklärte Hendrik Mattenklodt und lud alle Menschen ein, die an den Tischen Platz genommen hatten, bei Brot und Wein ins Gespräch zu kommen.


"Ich finde es gut, wenn Kirche aus dem geschützten Raum in die Öffentlichkeit tritt und andere Menschen mit den Werten des Glaubens begeistern kann"

Das taten auch Carola Stussak und Sigrid Burgold aus den Orts- und Nachbargemeinden. Beide kennen den Lichterpark Seliger von der Adventszeit. „Wir finden es wichtig zu zeigen, was das Abendmahl für die Christen bedeutet. Manche sehen nur die Kunst in Form der Figuren und sehen nicht, wie das Abendmahl heute in unser Leben hineinwirkt“.

Feierlich und trotzdem rustikal fand Haymo Goldammer aus der Kirchengemeinde Gera-Zwötzen das Mahl im Hof. „Als Vorsitzender vom Bauausschuss des Kirchenkreises Gera bin ich häufig in Münchenbernsdorf und bewundere die Aktionen der Gemeinde auch außerhalb ihres Kirchengebäudes.“

„Für mich war es das ungewöhnlichste Abendmahl, das ich je erlebt habe“, gestand Susanne Schenk aus Osnabrück, die gerade auf Besuch bei ihrer Familie weilte. „Ich finde es gut, wenn Kirche aus dem geschützten Raum in die Öffentlichkeit tritt und andere Menschen mit den Werten des Glaubens begeistern kann. Es war schön, mit fremden Menschen Gemeinschaft zu haben“, betonte sie. Sie findet es sehr gut, wenn sich Unternehmer öffentlich zu ihrem christlichen Glauben bekennen.

Für Christian Seliger gehören Glaube und Handeln zusammen. Gut könne er sich vorstellen, gemeinsam mit der Kirchengemeinde Münchenbersdorf nach einem Ostergottesdienst in der Kirche ein gemeinsames Abendmahl vor dem hölzernen Modell zu feiern. Er wünscht sich, dass sein Abendmahl und die bereits fertiggestellte Weihnachtskrippe so zu Anziehungspunkten werden könnten.

Münchenbernsdorf: Zur Fertigstellung des hölzernen Abendmahls von Christian Seliger gab es eine Andacht, bei der die Besucher Brot und Wein teilten.  | Foto: Wolfgang Hesse
 Christian Seliger holte 7 Kettensägenkünstler nach Münchenbernsdorf. | Foto: Wolfgang Hesse
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