Krippenbau-Workshop
Kreative Herbergssuche in Volkenroda
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- Englisches Flair: James Moore aus London ließ sich von den Burgen seiner Heimat inspirieren.
- Foto: Reiner Schmalzl
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Weil ihnen noch ein passender Stall für ihre Weihnachtskrippen fehlte, hat es jetzt Vertreter gleich dreier Generationen ins Kloster Volkenroda (Kirchenkreis Mühlhausen) zu einer Herbergssuche im biblischen wie übertragenen Sinne gezogen.
Von Reiner Schmalzl
Denn unter fachkundiger Anleitung der dortigen Expertin Elke Möller konnten die Kursteilnehmer jeweils eine maßgeschneiderte Krippe für ihre mitgebrachten Figuren anfertigen.
Naturmaterialien wie Baumwurzeln, kleine Zweige, Baumrinde, Späne und Moos dienten als wichtigste Bausteine. Die hat Elke Möller über das Jahr im Volkenrodaer Wald gesammelt. Zudem ist sie beispielsweise dem bekannten Krippenbauer, dem 86-jährigen Herbert Vogeley aus Heiligenstadt, dankbar, der zwei noch unvollendete Wurzelkrippen zur Verfügung gestellt hatte.
So war den Krippenliebhabern kein Weg zu weit, der Heiligen Familie, den Hirten, Schafen sowie den drei Weisen aus dem Morgenland ein behagliches Domizil zu schaffen. Die Teilnehmer kamen aber nicht nur aus Mühlhausen oder Erfurt, sondern auch aus Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Brandenburg und Sachsen in das vor über 30 Jahren wieder erwachte ehemalige Zisterzienserkloster. Sogar die Touristin Kerstin Hallgren aus der Stadt Lulea (Schweden) nutzte die Gelegenheit, für das Jesuskind, Maria und Josef eine zweckmäßige Herberge zu kreieren. Da aber für den Esel kein Platz mehr in dem engen Stall war, musste er es sich davor gemütlich machen.
Für einen Hingucker sorgte James Moore aus London, den es innerhalb des Bundesfreiwilligendienstes nach Thüringen verschlagen hat. Der 23-Jährige ließ sich von einer kleinen Burg in England oder Schottland inspirieren. Im weitesten Sinne könnte aber auch die Kirche „Maria Magdalena“ in Sandringham, dem Landsitz der britischen Königsfamilie, als Vorbild gedient haben. „Sie hat etwas Orientalisches“, meinte Karin Schumann aus Strausberg bei Berlin begeistert, die inzwischen an ihrer siebten oder achten Krippe werkelte.
Kein besseres Zuhause könnte nun auch eine Weihnachtskrippe aus dem Grödnertal (Südtirol) bekommen haben. Als deren Baumeisterin erwies sich Martina Fay aus Pohlheim (Landkreis Gießen), die natürlich von allen anderen Arbeiten begeistert ist: „Ich würde jede einzelne Krippe adoptieren.“ Besonders ins Herz geschlossen hat sie die von ihrem Sohn Simon entworfene Krippendarstellung. Dessen orientalisch wirkende Figuren komplettieren das biblische Geschehen bereits mit den Heiligen Drei Königen. Der junge Elektrotechnik-Ingenieur aus Hessen stellte wie die übrigen Kursteilnehmer seine äußerst kreativen handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis.
Bei einer der beiden von Wencke Oßwald aus Mühlhausen vollendeten Herbergen handelt es sich um eine Laternen-Krippe, die bei Wind und Wetter die Weihnachtsbotschaft schon vor der Haustür verkünden könne. Die Krippenbaumeisterin Elke Möller hatte jedenfalls ihre helle Freude, dass sich während des neuerlichen Kurses alle Teilnehmer so wunderbar ergänzt hätten und es so zu einer herzerfrischenden Gemeinschaft gekommen sei.
Tipp: „Gewimmel um die Krippe“, bis 6. Januar, Volkenroda
Autor:Online-Redaktion |
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