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Corona-Krise
Verband: Wir brauchen einheitliche Vorgaben zur Kinderbetreuung

Claudia Geisler, Leiterin des Berliner Bueros des Deutschen Kitaverbands. | Foto: privat
  • Claudia Geisler, Leiterin des Berliner Bueros des Deutschen Kitaverbands.
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Berlin (epd) - Der Deutsche Kitaverband fordert die Bundesregierung auf, für die öffentliche Kinderbetreuung während der Corona-Pandemie einen einheitlichen Rahmen abzustecken, dessen Umsetzung die Länder zu regeln haben. «Das System kann nur funktionieren, wenn es bindende Vorgaben gibt, ob eine Kita offen ist oder geschlossen wird, ob und für welche Kinder es eine Notbetreuung gibt», sagte die Leiterin des Hauptstadtbüros des Verbandes, Claudia Geisler, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nur so könnten Eltern diese Regularien verstehen und mittragen.

Von einer flächendeckenden Schließung der Kitas wegen hoher Infektionszahlen könne keine Rede sein, sagte die Expertin. Die aktuelle Belegung sei unter den Trägern je nach Bundesland sehr unterschiedlich. «In Nordrhein-Westfalen liegen wir derzeit bei 74 Prozent. In Baden-Württemberg sind es 58 Prozent», so Geisler. Sie gehe davon aus, dass es bei fehlenden staatlichen Unterstützungsleistungen für die Eltern eine weitere Zunahme der Betreuungsquoten geben werde. Die Bund-Länder-Beschlüsse vom 19. Januar, die Kitas bis zum 14. Februar zu schließen, würden nicht geschlossen umgesetzt. Erste Bundesländer hätten schon ein abweichendes Vorgehen angekündigt.

Genau hier liege das Problem: «Wir brauchen klare Vorgaben, wer seine Kinder in die Kita bringen darf, etwa Alleinerziehende oder Eltern, die sonst soziale Härten zu erdulden hätten. Systemrelevanz der Eltern ist für uns kein Kriterium.»

Zudem wirbt der Dachverband der unabhängigen freien Kita-Träger für einen verbindlichen Stufenplan einer gemeinsamen Öffnungsstrategie. Der sollte sich an der 7-Tage-Inzidenz der Landkreise orientieren und müsse gemeinsam mit den Kita-Trägern erarbeitet werden: Nur ein solches Vorgehen biete «langfristige Planungsmöglichkeiten für Träger und Eltern. So entsteht Transparenz und Akzeptanz.»

Zu hoffen, dass die Zunahme der Homeoffice-Tätigkeit die Lage in den Kitas entspannen werde, sei der falsche Ansatz, betonte Geisler: Homeoffice sei keine adäquate Möglichkeit der Kinderbetreuung. «Eltern sollten ins Homeoffice wechseln, um die Verbreitung des Coronavirus zu verringern, und nicht, um dort Kinderbetreuung zu ermöglichen.» Dazu müssten von der Politik andere Regelungen getroffen werden, wie Freistellungen, die Nutzung von Kinderkrankheitstagen oder Ausgleichszahlungen für die Eltern.

Der Forderung, die Kita-Gebühren bundesweit zu erlassen, um nicht noch zusätzliche Anreize zu bieten, die Kinder in die öffentliche Betreuung zu geben, widersprach die Büroleiterin: Die Träger seien auf die finanzielle Absicherung ihrer Personal- und Sachkosten angewiesen: «Wenn die Eltern nicht weiter belastet werden sollen, müssen die Länder und Kommunen auch bei den freien Trägern die Kosten tragen.» epd db jup # epd-Service

Autor:

Katja Schmidtke

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