Bischof Feige
Menschen erwarten Lösungen

Foto: Foto: epd-bild/Paul-Philipp Braun

Magdeburg (KNA) Der Magdeburger katholische Bischof Gerhard Feige hat zu mehr Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit im Bundestagswahlkampf aufgerufen. "Selbst wenn nicht bewusst und dreist in die Irre geführt oder getäuscht werden soll, sind es doch Halbwahrheiten und Vereinfachungen, vage Versprechungen und ausweichende Antworten, die aus strategischen Gründen oftmals eine Rolle spielen", sagte er am Sonntag in der Magdeburger Kathedrale. Es bestehe eine gewisse Tragik darin, dass Politiker, die sich bemühten, offen und ehrlich zu kommunizieren, zunehmend weniger Zustimmung fänden als solche, "die mit dem Gift der einfachen Lösungen daherkommen".

"Überlassen wir unsere Welt nicht Fanatikern und Extremisten, Psychopaten und Oligarchen, Tyrannen und Diktatoren", mahnte der Bischof. "Setzen wir uns vielmehr mit all unseren Kräften und Möglichkeiten für Wahrheit und Gerechtigkeit ein, Solidarität und Nächstenliebe, Anstand und Respekt, ein friedliches Miteinander und die Achtung vor der Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen."

Hier seien gerade auch Christen gefragt, sich pro-aktiv zu engagieren: "Auch wenn wir nicht gefragt werden, sollten wir Gleichgültigkeit und Furcht ablegen und uns mit unseren christlichen Idealen entschieden und mutig in die gegenwärtigen Entwicklungen einmischen", betonte Feige. "Nehmen wir diese Herausforderung an! Verlieren wir nicht die Hoffnung!"

Menschen erwarten Lösungen und ehrliche Antworten

Die Menschen erwarteten konkrete Lösungen, aber auch ehrliche Antworten, Transparenz und Verlässlichkeit, Bürgernähe und Bodenständigkeit, so Feige weiter. Weil die gesellschaftliche Gemengelage aber oftmals anders erfahren werde, gebe es viel Enttäuschung und Frustration. Eine Demokratie lebe nicht von Feindbildern oder einem Rückfall in archaische Verhaltensweisen, sondern von einem engagierten Austausch der Argumente und einer verantwortungsbereiten Zivilcourage.

Das Bistum Magdeburg beteiligt sich zusammen mit anderen katholischen Bistümern und evangelischen Landeskirchen an der ökumenischen Kampagne "Für alle. Mit Herz und Verstand" zur Bundestagswahl. Die Kirchen rufen damit zum verantwortungsvollen Mitgestalten der Zukunft auf und wenden sich gegen populistische Wahlparolen. Die Werte Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt sollen vor der Bundestagswahl in den Mittelpunkt gerückt werden.

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Online-Redaktion

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