Freitag vor 1

Teilen ist gut und tut gut

Dieser Tage laden etliche Kirchengemeinden wieder zum Laternenumzug. Die bekannte Geschichte um den Heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem armen Mann teilte, wird erzählt oder gar nachgespielt. Es werden Lagerfeuer entzündet und Martinshörnchen oder anderes Hefegebäck geteilt. Eine schöne Tradition, die vor allem bei Kindern und Familien beliebt ist.

Von Claudia Crodel

Die Evangelisch-reformierte Gemeinde in Halle feiert den Martinstag seit einigen Jahren gemeinsam mit dem Kunstmuseum Moritzburg und Vereinen der Saalestadt. Er hat sich zu einem großen Fest entwickelt, zu dem die Stadtgesellschaft eingeladen ist. Beim Auftakt im Dom wird die Martinsgeschichte szenisch aufgeführt. „Im vergangenen Jahr hatten wir hier im Dom rund 1000 Leute zu Gast aus allen Teilen der Stadt“, so Senior Jutta Noetzel. Man zieht mit Trompeten und Posaunen in den Hof der Moritzburg zu Lagerfeuer und Angeboten für die Kinder.

In diesem Jahr wird zudem zu einer besonderen Aktion des Teilens geladen: „Du kannst einem Kind aus dem Dorf Dmytriwka bei Kyiw in der Ukraine eine Weihnachtsfreude machen, in dem Du ein Päckchen in Schuhkartongröße packst“, heißt es auf einem Flyer. Dort gibt es 250 Kinder, darunter Waisen und Kinder aus Familien, in denen ein Elternteil verstorben ist. Auch Familien, die aus den besetzten Gebieten der Ukraine geflüchtet sind, leben dort. Man sei man für jede Hilfe dankbar.

„Wir wollen versuchen, es hinzubekommen, dass jedes Kind dort ein Päckchen erhalten kann“, erklärt Jutta Noetzel. Die Päckchen mit Spielzeug, Stiften, Kleidung und anderen kleinen Geschenken können über den Martinstag hinaus bis zum 17. November im Dom (jeweils 13 bis 16 Uhr) abgegeben werden. Der Verein „Brücke-Ukrainehilfe“ bringt sie dann direkt zu den Kinder nach Dmytriwka.

Und nicht nur in Halle kann man bedürftigen Kindern in anderen Ländern eine Freude machen. Ähnliche Päckchenaktionen haben in den Novembertagen bekannterweise Tradition. Erinnert sei an die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Die Abgabezeit der Kartons in den Sammelstellen ist bei dieser Aktion diesmal Jahr vom 11. bis 18. November.

Ums Teilen und St. Martin geht es auch in unserer aktuellen Ausgabe. Andere Themen sind die EKD-Synode, Migration und die  beginnende Friedensdekade.

Unsere Themen

•  Nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen fällt das Teilen mitunter schwer. Wer aber teilt, ist solidarisch und überwindet Grenzen, meint unser Autor Fabian Brand.
• Die EKD-Synode will sich mit dem Thema Flüchtlingspolitik beschäftigen. Benjamin Lassiwe hat mit der amtierenden EKD-Ratsvorsitzenden Kirsten Fehrs darüber gesprochen.
• Von der Kanzel in die Bütt: Thomas Perlick war über18 Jahre lang Pfarrer in Römhild. Seit drei Jahren ist er im Ruhestand. Doch in die Kleinstadt im Kirchenkreis Meiningen zieht es ihn immer wieder zurück – besonders zur Karnevalszeit.
• Ehrenamt ist Ausdruck des Glaubens. Zehn Gemeindeglieder aus Kirche und Diakonie in Anhalt wurden am Reformationstag beim traditionellen Festgottesdienst mit dem Dankzeichen „Anhalter Kreuz“ geehrt.

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• Die EKD-Synode will sich mit dem Thema Flüchtlingspolitik beschäftigen. Benjamin Lassiwe hat mit der amtierenden EKD-Ratsvorsitzenden Kirsten Fehrs darüber gesprochen.