Franckesche Stiftungen
Alles in Ordnung? – Jahresthema vorgestellt

In der Wunderkammer: Thomas Müller-Bahlke (v.r.), Marianne Schröter und Anneheide von Biela stellten das Jahresprogramm vor. | Foto: Claudia Crodel
  • In der Wunderkammer: Thomas Müller-Bahlke (v.r.), Marianne Schröter und Anneheide von Biela stellten das Jahresprogramm vor.
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Die Franckeschen Stiftungen zu Halle haben ihr Jahresprogramm diesmal unter den Titel „Alles in Ordnung?“ gestellt.

Von Claudia Crodel

Anlass ist das 30. Jubiläum der Wiedereröffnung der Kunst- und Naturalienkammer – auch Wunderkammer genannt – im Historischen Waisenhaus, einer Sammlung, die in das frühe 18. Jahrhundert führt. Ihr Ordnungsprinzip war einst innovativ, auch wenn wir eher fragend davor stehen. Thomas Müller-Bahlke, Direktor der Franckeschen Stiftungen, verwies darauf, dass es ein menschliches Bedürfnis sei, das Leben in Grundmustern zu ordnen. Er erinnerte an das "Schubladendenken", das ganz normal sei, doch jede Schublade müsse man immer wieder auch aufräumen, aktuellen Bedürfnissen entsprechend neue Ordnung schaffen. Das beträfe das Alltägliche, aber auch die großen gesellschaftlichen Herausforderungen.
Die Frage nach der Ordnung in der Wunderkammer steht auch im Zentrum der Jahresausstellung der Stiftungen, die vom 10. Mai bis zum 6. März 2026 unter dem Titel „300 Jahre Neugier. Verborgenes Wissen aus der Wunderkammer des Waisenhauses“ zu sehen ist. Sie will eine Art Gebrauchsanweisung für die Wunderkammer geben, wie man ihre Schätze und Besonderheiten heute erschließen kann. „Wir haben eine eigene Komposition dafür bei zwei Musikern der Staatskapelle in Auftrag gegeben“, so Thomas Müller-Bahlke. Die Uraufführung ist am 10. Mai im Freylinghausensaal. Am selben Tag erklingt sie auch bei der Illuminierung des Saals anlässlich der Museumsnacht Halle-Leipzig.

Die Franckeschen Stiftungen, die bei ihren Schwerpunktthemen stets vom historischen Kontext ausgehend den Bezug zum Hier und Heute herstellen, haben auch 2025 eine Reihe interessanter Veranstaltungen zu bieten, die durch große Vielfalt gekennzeichnet und jeweils genau auf ihre Zielgruppe zugeschnitten sind. Immer werden die Ordnung der Wunderkammer, die biblische Ordnung und die Freiheit in den Blick genommen.

Auch bei den Zielgruppen gibt es 2025 Jubiläen: das Kinderkreativzentrum „Krokoseum“ wird 25 Jahre und das Familienkompetenzzentrum 20 Jahre alt. Letzteres bezieht Anfang Mai im gerade instandgesetzten Südflügel der historischen Meierei neue Räume. Beide Einrichtungen zeigen, wie sozialpädagogische Angebote auch kulturbildend wirken.

Mittlerweile bewährte Formate sind beispielsweise die Unterhausdebatte (15. April und 30. Oktober), das Familiensportfest (21. Juni) und Themenabende im Pflanzgarten (28. August und 11. September). Im LeoLab werden für Jugendliche und junge Erwachsene Miniaturworkshops angeboten, verknüpft mit interaktiven Vorträgen (15. Mai, 12. Juni, 9. Oktober und 13. November). Neu ist das Format Kulturaperitif mit thematischen Kurzführungen am Mittag und die Abendserenade auf dem Altan des Waisenhauses. Veranstaltungen gibt es auch mit prominenten Persönlichkeiten wie dem Soziologen Steffen Mau (20. Mai), dem Autoren Axel Hacke (21. November), der Historikerin Hedwig Richter und dem Soziologen Armin Nassehi.

Ein international besetztes Symposium wird sich am 12. Juni dem Jubiläum 30 Jahre hymnologische Forschung in den Stiftungen widmen. Ein neuer Sammelband zu Freylinghausens „Geistreichem Gesangbuch“ wird vorgelegt. Ein Konzert mit „Hallischen Liedern“ erklingt dazu im Rahmen der Händelfestspiele. Das Konzert zeige, dass die Pietisten nicht nur fromm, sondern auch sehr fröhlich waren.

Den Auftakt des Jahresprogramms bildet die Franckefeier vom 21. bis 23. März. Den Festvortrag am 22. März,11 Uhr, hält die bekannte Transformationsforscherin Maja Göpel und stellt eine neue Idee der ökologischen und sozialen Ordnung vor.

Stiftungsdirektor Thomas Müller-Bahlke verabschiedet sich im August in den Ruhestand. Das Kuratorium hat die Theologin Marianne Schröter als Nachfolgerin berufen. Sie war bei der Vorstellung des Jahresprogramm dabei.

francke-halle.de

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Claudia Crodel

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