Kiba-Kirche des Monats
Junge Menschen in alter Kirche
Die anhaltische Jugendkirche „Pluspunkt“ in Großpaschleben ist „Kirche des Monats Juli 2022“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Die Dorfkirche nahe Köthen (Anhalt) ist in den vergangenen Jahren zum kirchlichen Treffpunkt und Zentrum für Jugendliche umgebaut worden. Zugleich wurde und wird sie umfassend saniert, unter anderem mit Mitteln der Stiftung KiBa, die das Projekt nun mit dem Titel „Kirche des Monats“ würdigt.
Die Großpaschlebener Dorfkirche ist ein gotischer Saalbau mit einem mächtigen romanischen Westturm. Einige ihrer heutigen Bestandteile – der Turm etwa und Stücke des Kirchenschiffs – sind schon im 11. Jahrhundert entstanden. Der historische Glockenstuhl aus Eichenholz trägt drei wertvolle Bronzeglocken aus dem 13. Jahrhundert und damit eines der ältesten vollständigen Geläute in der Region. Im 18. Jahrhundert baute die Gemeinde das Kirchenschiff dem barocken Zeitgeschmack entsprechend um. Seit 1995 wurde das Gotteshaus nicht mehr regelmäßig genutzt.
Mit der Sanierung hat die Evangelische Landeskirche Anhalts insbesondere Jugendliche in den Blick genommen. Zu den ersten Maßnahmen gehörten der Einbau einer Küche, von Toiletten und Dusche. Seitdem können auch Übernachtungsevents in der Dorfkirche stattfinden. Abgeschlossen sind die Sanierungsarbeiten am Turm, der Innenraum wurde neu verputzt. Das Kirchenumfeld soll umgestaltet werden, die Dachsanierung wird vorbereitet. In der Kirche findet man unter anderem eine Beleuchtungs- und Tonanlage. Es gibt regelmäßig Kinder- und Jugendangebote für Christenlehre- und Konfirmandengruppen, aber auch für Schulklassen und Jugendliche, die nicht kirchlich gebunden sind. Kreisjugendpfarrer Martin Olejnicki koordiniert die Angebote. „Es geht immer darum, die Gemeinschaft zu stärken und mit den Jugendlichen darüber zu sprechen, was sie bewegt. Das ist gerade in diesen Zeiten besonders wichtig.“ Gottesdienste und Andachten gehören zur Jugendkirche natürlich dazu, aber auch eine Jugendband kann im Kirchenraum proben; hier finden große Konfitage statt. Insgesamt 565.000 Euro sind für Sanierung und Umbau veranschlagt. Je weiter die Arbeiten voranschreiten, desto größer werden die Spielräume - für die Gemeinde und für die Jugendlichen. Martin Olejnicki weiß: „Die Nachfrage ist hoch!“.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von rund 35 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa Förderzusagen über 1,3 Millionen Euro vorgesehen. Rund 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“
Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.
Autor:Johannes Killyen |
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