Wort zur Woche
Pizzaschnecken für Freunde und Fremde

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Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Lukas 13, Vers 29


Die Plakate im Schaukasten laden ein: Es gibt etwas zu feiern. Zum Jubiläum wird ein Orchester anreisen. Nach dem Konzert soll Zeit sein, bei einem Glas Wein zusammenzubleiben. Freiwillige Helfer haben sich gefunden, die Snacks vorbereiten.

Von Henrike Kant

Beim Bäcker und in der Apotheke liegen Handzettel aus. Es soll ein großes Fest werden, jeder ist willkommen! Am Konzertabend stehen die Flügeltüren der Kirche weit offen. Schon eine knappe Stunde vor Beginn finden sich die ersten Besucher ein, schnell füllt sich der Kirchhof. Frau Meyer von gegenüber; Familie Ajam mit den drei kleinen Kindern; Tara und Raj aus Indien; selbst Hedwig, die sich nur in Schwarz kleidet und beim jährlichen Rummel das Wahrsagezelt betreut, ist gekommen. Nicht alle bekommen einen Platz in den Kirchenbänken, ein paar Jugendliche bringen Stühle, trotzdem müssen einige stehen. Frau Meyer hat Pizzaschnecken mitgebracht. Nun hat sie Sorge, dass es zu wenig sind. Wer konnte damit rechnen, dass die Kirche so voll wird? Schade, dass nicht so viele ihrer Freundinnen vom Frauenkreis gekommen sind! Extra für sie hatte sie das Rezept ausprobiert. Und jetzt sollen die Fremden, die sich sonntags nie im Gottesdienst blicken lassen, ihr Gebäck auffuttern?

„Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes“, sagt Jesus. Gerade war er gefragt worden: Werden wohl nur wenige selig werden? Nun, sagt Jesus, die Tür zum Reich Gottes ist eng. Und doch werden viele dort am Tisch Platz finden. Aber vielleicht andere, als ihr gerade denkt.

Macht euch bereit, neben Fremden zu sitzen. Die nicht eure Sprache sprechen, die anders glauben als ihr, denen andere Werte im Leben wichtig sind. Und die im Herzen doch die gleiche Sehnsucht haben. Nach Gerechtigkeit und Frieden, nach Antworten auf ihre Fragen, nach einem Halt in der Angst. Nach Musik und Essen und Gespräch. Gebt ab von dem, was ihr habt. Und lasst euch überraschen, wer neben euch sitzen wird!

Die Autorin ist Pfarrerin im Pfarrbereich Biederitz.

Pfarrerin Henrike Kant | Foto: Nico Straube
Autor:

Online-Redaktion

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