Anzeige

Feuilleton

Beiträge zur Rubrik Feuilleton

von und gegen Torheit
ein Pamphlet

Als im 16. Jahrhundert zwischen Lutherischer und Schweizer Reformation um das rechte Verständnis des Altarsakraments hart gestritten wurde, soll Martin Luther am Tisch gesessen und mit Kreide in großen Buchstaben das lateinische Wort EST ("ist") auf den Tisch geschrieben haben. Er wollte damit ausdrücken, dass das Brot der Leib des Herrn wirklich ist, wenn man es ißt - und nicht nur das eine das andere irgendwie bedeutet. Wie dem auch sei, dieser Tage schauen manche verwundert zu den Türmen der...

  • Wittenberg
  • 30.12.21
  • 5
  • 6
Foto: Auktionshaus im Kinsky Wien

Eine halbe Million Euro für Flügelaltar
Maria unterm Hammer

Der älteste erhaltene Altar der „Saalfelder Schule“ ist in Wien für eine halbe Million Euro versteigert worden. Wer das historisch bedeutende Kunstwerk aus dem 15. Jahrhundert gekauft hat, teilte das Auktionshaus nicht mit. Die Stadt Erfurt hatte sich ebenfalls beteiligt, ging bei der Auktion jedoch leer aus. Geschaffen wurde das Werk 1479 von einem Bildhauer aus Saalfeld für die Dorfkirche St. Laurentius in Schwarza im Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld. Neben Erfurt war Saalfeld seinerzeit das...

  • 30.12.21

Weihnachten-immer noch?

Weihnachten – immer noch? Diese Frage kann man sich durchaus stellen … vor allem, wenn man daran denkt, wie überbordend sich diese Festlichkeit schon seit mehreren Wochen im Leben von Geschäften und Kaufhallen zeigt. Überbordend – wie ich gerade geschrieben habe – finde ich das Ganze schon. Aber es gehört wohl doch zum Weihnachtsfest – trotz alledem! Denn das Suchen nach Geschenken weist vielleicht noch auf etwas anderes hin … nämlich auf das eigentliche Ge- schenk dieses Festes … auf Jesus...

  • Apolda-Buttstädt
  • 28.12.21
Foto: epd-bild/Daniel Peter
4 Bilder

Fränkische Weihnachtstradition
Das süße Heinerli

Schokoladig, nicht zu süß, lecker - das sind «Heinerli». Die fränkische Weihnachtsleckerei hat für viele Kultstatus. Seit wann es sie gibt und wie sie entstanden ist, ist nicht wirklich bekannt. Von Daniel Staffen-Quandt  Mit Schwung kleckst Konditorin Iris Reuter ihrem Kollegen eine große Kelle warme Schokoladenmasse auf eine backblechgroße Oblate. Jochen Seubert zieht die kakaobraune Masse mit einer Winkelpalette flink hauchdünn und legt eine neue Oblate darüber. So geht das wieder und...

  • 28.12.21
Foto: Elina Fairytale/pexels.com

Oh Tannenbaum
Vier Schillinge zur Bewachung

Der geschmückte Tannenbaum ist heute das bekannteste Symbol des Weihnachtsfests. Ein Rechnungsbuch des französischen Orts Sélestat von 1521 gilt als das weltweit älteste Dokument, das den Festbaum beschreibt. Von Christine Süß-Demuth Tannenbäume schmücken bereits seit Jahrhunderten Kirchen und Wohnungen an Weihnachten. Das wird im Elsass in diesem Jahr ganz besonders gefeiert. Denn das kleine französische Örtchen Sélestat sieht sich als Wiege der Weihnachtsbaum-Tradition. Dort wurde er zwar...

  • 26.12.21
Foto: pexels.com/Jonathan Meyer

Myrrhe ist Heilpflanze des Jahres
Ein klebriges Harz

«... und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe» - so berichtet das Matthäusevangelium von den drei Weisen. Die Myrrhe hat eine lange Tradition als Heilpflanze, findet aber auch in der modernen Medizin Verwendung. Von Susanne Lohse  Ein kulturhistorisch interessantes Harz, die Myrrhe, gehört fest zur Weihnachtsgeschichte. Im zweiten Kapitel des Matthäusevangeliums wird von drei Weisen berichtet: «Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und sahen das Kindlein mit...

  • 24.12.21
Kampf bei den Schiffen vor Troja - attischer Sarkophag

von Kränkungen ...
... und von Krankheit

Steh ab vom Zorn und lass den Grimm. Ent-Rüste dich! Damit du kein Unrecht tust. (Psalm 37,8) Seht, wie klein war der Funke. Wie groß war der Wald, den er anzündete! Auch die Zunge. Welch Feuer. (Jakobus 3,5-6) Allen denen, die immer marschieren müssen - auf ideologischen Sandalen bzw. in drohenden Stiefeln: Eine der geistigen Gründungsurkunden Europas scheint nach wie vor Homers Ilias geblieben zu sein. Bei diesem Buch handelt es sich um die Geschichte eines langen Krieges, in dem Götter,...

  • Wittenberg
  • 23.12.21
  • 1
Foto: pixabay.com/neelam279

Video: Umfrage
Was ist der Weihnachtssong des Jahres?

Alle Jahre wieder, zu Weihnachten, werden bei den Musik-Streamingdienst-Anbietern die neusten, schönsten und besten Weihnachtssongs des Jahres in neuen Playlists angeboten. Aber was wird in der schönsten Zeit des Jahres wirklich gehört? Klassiker oder aktuelle Pop-Songs - welche sind die Top-Weihnachtshits des Jahres 2021?  (epd-video)

  • Jena
  • 22.12.21
2 Bilder

Namen

Namen Prinz Georg Friedrich von Preußen hat die grundlegende Umgestaltung der Hohenzollerngruft im Berliner Dom begrüßt. "Bisher hatte sie einen ziemlichen Bahnhofshallen-Charakter", sagte er. "Es war mir immer ein Graus, zu sehen, wie die Leute da unten ihre Stulle ausgepackt haben." Bis 2023 werde ein "Ort der Stille" eingerichtet, wobei der Informationsbereich von der Grablege getrennt werden soll. Die Kosten für das dreijährige Projekt sind auf rund 18 Millionen Euro veranschlagt. 90...

  • Weimar
  • 13.12.21
Premium
Impressionismus: "Die große Bleiche" heißt eines der Hauptwerke von Ludwig von Gleichen-Rußwurm. Er malte es 1889 mit Ölfarben auf Leinwand. | Foto: Van Ham Kunstauktionen/Saša Fuis

Schillermuseum
Vergessen und wiederentdeckt

Von Doris Weilandt Ludwig von Gleichen-Rußwurm hat den Impressionismus in die deutsche Malerei gebracht. Nach über 100 Jahren sind seine Bilder nun wieder zu sehen. Landschaften im Licht“, lautet der Titel der Ausstellung im Schillermuseum. Das Werk eines Vergessenen ist nach Weimar zurückgekehrt, und es stellt sich die Frage, warum ein Maler wie Ludwig von Gleichen-Rußwurm (1836–1901) in der Kunstgeschichte nach Erfolgen zu Lebzeiten später keine Beachtung mehr fand. Lag es daran, dass er kurz...

  • Weimar
  • 10.12.21
Franckesche Stiftungen: In einer Ausstellung kann man viel über Bücherschätze und ihre Digitalisierung erfahren. | Foto:  Markus Scholz

Franckesche Stiftungen
Einladung ins 18. Jahrhundert

Das 18. Jahrhundert markiert in der Geschichte des Buches eine besondere Zeit. Die Buchproduktion steigerte sich ab 1770 signifikant. Gelehrte Journale und Zeitschriften intensivierten den Wissensaustausch, Enzyklopädien bereiteten Informationen übersichtlich auf, Entdeckungen und die Erforschung der Natur führten zu einem Zuwachs an Wissen bis hin zur Entwicklung neuer wissenschaftlicher Disziplinen. Durch die Schul- und Unterrichtspflicht und die damit einhergehende Lese- und Schreibfähigkeit...

  • Halle-Saalkreis
  • 10.12.21

Tipp
WO aus der Bachkirche

Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium als Übertragung aus der Arnstädter Bachkirche sollte im vergangenen Jahr ein festliches Adventskonzert der Achava Festspiele Thüringen werden. Die Pandemie machte dem allerdings einen Strich durch die Rechnung, so dass es ohne Publikum aufgeführt werden musste. Die Musiker aus der ganzen Bundesrepublik und aus Tschechien waren dennoch hochmotiviert, denn der Deutschlandfunk Kultur nahm das einzigartige Musikprojekt auf, so dass es am 20. Dezember 2020...

  • Arnstadt-Ilmenau
  • 10.12.21

Menschen der Woche
Alexandra Neldel fühlt sich in der Kirche wohl

Schauspielerin Alexandra Neldel fühlt sich in der Kirche wohl. „Ja, ich glaube an etwas. Denn das macht verschiedene Sachen im Leben einfacher“, so die 45-Jährige. Eine "regelmäßige Kirchgängerin“ sei sie zwar nicht, aber an den Feiertagen gehe sie in die Kirche. Dabei verspüre sie "etwas Ehrfürchtiges". Sich an einer höheren Instanz festzuhalten, tue gut, so Neldel, da die innere Balance und Zufriedenheit welche daraus erwachse, für sie die Grundlage für ein glückliches Leben darstellten....

  • 06.12.21

Weihnachten
Eine Geschichte zum Verwundern

Weihnachten – eine Geschichte zum Verwundern Im Jahr 1714 schreibt Joh.Seb.Bach als „Hofcompositeur“ in Weimar eine Adventskantate auf den altkirchlichen Hymnus „Veni redemptor gentium“ aus dem Jahr 386. Was für ein Alter, was für eine Schwerge- wichtigkeit! mag man sogleich denken. Aber halt! Da stocke ich doch schon ein wenig bei diesen Überlegungen, denn neben diesen Eingangsworten des Liedes, das Martin Luther 1524 so eindrücklich ins Deutsche gebracht und formuliert hat – nämlich „Nun...

  • Apolda-Buttstädt
  • 05.12.21
Premium
Die erste Pflanze der Bibel: In der Schöpfungsgeschichte wird von Feigenblättern berichtet, mit denen Adam und Eva, die nach dem Sündenfall nackt das Paradies verlassen müssen, ihre Scham bedeckten. | Foto: Foto: Printemps – stock.adobe.com
3 Bilder

Bibel und Botanik
Am Anfang war die Feige

Biblische Frucht: Die Pfalz ist Deutschlands größtes Feigen-Anbaugebiet. Viele Privatleute verkaufen die Früchte aus ihren Gärten nun online. Schuld daran sind die Römer. Von Alexander Lang Noch bis weit in den Oktober hinein musste Reinhard Ader immer wieder auf die Leiter steigen, um seinen riesigen Feigenbaum zu schneiden. «Unglaublich, er wächst ins Uferlose», sagt der 72-jährige Speyerer Künstler. Spät seien die Früchte an seinem «südländischen Baum» in diesem Jahr erst gereift, erzählt...

  • 03.12.21
der andere Sicht-Schutz

zur Lage auf dem Planeten Erde - ein Essay
"NUR EIN GOTT KANN UNS NOCH RETTEN" (M.H.)

„Maskenball” nannten wir bei der Nationalen Volksarmee der DDR jene anstrengenden Übungen mit Schutzanzug und „Schnuffi”. Schnuffi, die Gasmaske, ruhte zusammengerollt allzeit bereit in der Uniformtasche. „Gas!” lautete eines der verhasstesten Kommandos. Nach dieser Silbe aus dem Munde des Genossen Unteroffiziers war sofort die Maske überzustreifen. Das Gesicht hinter Gummi und Augengläsern - der ganze Mensch war verschwunden. Der Erlass, auf Straßen und Plätzen, in Läden und Kirchen einen...

  • Wittenberg
  • 01.12.21
4 Bilder

Namen

Für die Publizistin Beatrice von Weizsäcker ist der Mord an ihrem Bruder Fritz von Weizsäcker auch nach zwei Jahren unfassbar. "Bis heute kann ich mir das Geschehene nicht richtig vorstellen", sagte sie. Die Tat habe ihr Leben und das Leben ihrer Familie im Kern erschüttert. Die Trauer sei ein Grund für ihren Übertritt zur katholischen Kirche gewesen. Ein psychisch Kranker hatte den Mediziner von Weizsäcker während eines Vortrags mit einem Messer angegriffen und tödlich verletzt. Im Prozess...

  • 29.11.21
der Moment kurz vor Entstehung der sogenannten Hölle

die Geburt der Nutzungskonzeption
aus dem Geiste der Hölle

Am siebenten Tag aber, als Gott der HERR (H) ausruhete von allen seinen Werken, die er gemacht hatte, trat der Satan (S) dicht an die Hängematte des Schöpfers, hob an und begann also zu reden: "Mein HERR erlaube seinem Knecht ein Wort zu sprechen.“ Und der HERR antwortete ihm: „Rede, denn dein HERR hört!“ S: Hat mein HERR nicht etwas vergessen, als er Himmel und Erde erschuf mit all dem, was zwischen oben und unten sich müht, kreucht, fleucht und unterwegs ist alle Tage seines Lebens auf dem...

  • Wittenberg
  • 28.11.21
  • 1

Rezension
Spannungsverhältnis auf den Punkt gebracht

Thüringen ist klein, sehr klein. So klein, dass ein amtierender linker Ministerpräsident mit seiner aus der CDU stammenden Vorgängerin gut befreundet sein kann – ohne dass es jemanden wundert. Der gemeinsame christliche Glaube und die protestantische Weltsicht seien es, das betonen Bodo Ramelow und Christine Lieberknecht immer wieder, die sie verbindet. Von Paul-Philipp Braun Beider Leben gleichen sich, ohne einander zu ähneln. Sie, die studierte Theologin, die schon direkt nach der Wende...

  • 26.11.21

Thüringen: Hintergründe einer politischen Zäsur
Licht im Halbschatten

Dieses Buch liest sich wie ein Polit-Thriller. Geschildert werden die Ereignisse um die Wahl von Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen am 5. Februar 2020. Martin Debes, Chefreporter der Thüringer Allgemeinen, gut vernetzt in der Thüringer Politik, macht „den journalistischen Versuch, ein politisches Drama zu schildern.“ Von André Demut Debes spannt den Bogen weit. Er schildert die lange CDU-Dominanz in den ersten beiden Jahrzehnten nach Wiedergründung Thüringens,...

  • 26.11.21
Premium
Am Rande des Pfälzer Waldes: Bei einer Synode im Kloster Limburg, von dem heute nur noch eine Ruine erhalten ist, wurde die Dauer der Adventszeit festgelegt. Der Zusammenkunft der Bischöfe im Jahr 1038 war ein kurioser Disput vorangegangen, der als „Straßburger Adventsstreit“ in die Geschichte eingegangen ist. | Foto: Conny Pokorny – stock.adobe.com

Kalenderblatt
Wie die Pfälzer den Advent erfanden

Wie lange darf das Warten auf die Ankunft Jesu dauern? Kaiser Konrad II. wollte den Fall für die Christen in seinem Reich ein für alle Mal geregelt wissen – und traf im Jahr 1038 eine Entscheidung. Von Alexander Lang Wann beginnt der erste Advent, und wie viele Adventssonntage gibt es? Über diese für die gottesdienstliche Praxis bedeutsame Frage gerieten sich im Mittelalter nicht nur die Theologen, sondern auch viele Gläubige immer wieder in die Haare. Am 3. Dezember 1038 legte eine Synode im...

  • 25.11.21
Sterbehilfe: Theologen fordern Beratungskonzepte sowie eine klare Definition, was die Hilfe zum Suizid umfasst. | Foto: epd-bild/Jürgen Blume

Klare Definition gefordert
Suizidassistenz kann künftig Berufsbild sein

Nachdem das Bundesverfassungsgericht in seiner Grundsatzentscheidung das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe im vergangenen Jahr für verfassungswidrig erklärt hatte, ist eine breite Debatte in Gang gesetzt worden. Von Doris Weilandt Während das Urteil für schwerstkranke und sterbewillige Menschen eine Erlösung bedeuten kann, wird es von Patientenverbänden und Kirchen scharf kritisiert. Die Befürchtung: Der assistierte Suizid könne so zu schnell als Alternative zu einer aufwendigen...

  • 19.11.21
Premium
"Im Wort ist der Ort schon angelegt", sagt Schriftstellerin Iris Wolff. Ein Schwerpunkt ihrer literarischen Arbeit ist das Thema Heimat. Die 44-Jährige residiert noch bis Ende November auf der Wartburg bei Eisenach.  | Foto: epd-bild/Rainer Salzmann
2 Bilder

Wartburg-Experiment
Gott spricht deutsch

Zwiesprache mit der Schrift: Jeweils vier Wochen haben drei Schriftsteller Gelegenheit, sich in allernächster Nähe der Lutherstube mit Bibeltexten zu beschäftigen. Gerade ist mit Iris Wolff die letzte Autorin auf der Wartburg eingezogen. Von Doris Weilandt Anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Bibelübersetzung haben die Internationale Martin Luther Stiftung und die Deutsche Bibelgesellschaft zum „Warburg-Experiment“ eingeladen. Die Eichendorff-Preisträgerin Iris Wolff, der...

  • 18.11.21
Martin Heidegger (* 26. September 1889 in Meßkirch; † 26. Mai 1976 in Freiburg im Breisgau)

Sein und Ewigkeit
"Dank"

Auf sein Konto gehen solche Begriffe wie etwa „Sein-zum-Tode” und „Geworfenheit.” Eine neue Biographie dieses Mannes hat uns jetzt Lorenz Jäger geschenkt: „Martin Heidegger - Ein deutsches Leben. Rowohlt, Berlin 2021”. Heidegger stammt aus der Familie eines Mesmers und trieb sich als Knabe oft stundenlang auf der hohen über der Stadt gelegenen Turmstube von St. Martin in Meßkirch herum. Von dort aus beobachtete er, wie sich die Mauersegler hinaus in den Raum schwangen und in großen Bögen zum...

  • Wittenberg
  • 15.11.21
  • 1

Beiträge zu Feuilleton aus

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.