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Feuilleton

Beiträge zur Rubrik Feuilleton

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Vor 45 Jahren wurde die erste Bluesmesse in der Berliner Samariterkirche gefeiert. Weil die mit ihren 2000 Plätzen schnell zu eng wurde, wich man zunächst auf die nahe gelegene Auferstehungskirche aus und zog später in die Erlöserkirche (Foto). Bis zu 7000 Besucher wurden hier im Jahr 1986 gezählt. | Foto: Bundesstiftung Aufarbeitung - Eastblockworld
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Gottesdienst als Widerstand
Gierig nach Worten

Die Bluesmessen in Ost-Berliner Kirchen sind ein legendäres Kapitel der DDR-Geschichte. Zehntausende besuchten sie. Aus dem ganzen Land reisten sie dafür an – und veränderten es. Von Bettina Röder Ralf Hirsch kann diese Momente sein Leben lang nicht vergessen: Wenn der damals 19-jährige Schlosser bei den Konzerten von der Empore auf die Tausende junger Leute in der Erlöserkirche sah, blickte er in „unglaublich viele“ glückliche Gesichter. „Vor allem waren sie gierig nach Worten“, sagt er. Auch...

  • 05.06.24
Foto:  epd-bild/Heike Lyding
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Europawahl
Schoah-Überlebende: «Gebraucht Eure Stimme für die Zukunft»

Gegen Rechtsextremismus und AfD, für Demokratie: Überlebende der Schoah haben einen Appell zur Europawahl gestartet. Rechtsextreme dürften nicht erneut an die Macht kommen, fordern sie. Die Demokratie müsse verteidigt werden. Berlin (epd) - Überlebende der Schoah und des Zweiten Weltkriegs haben zu einem Bekenntnis für die Demokratie bei der Europawahl am 9. Juni aufgerufen. Mit einem offenen Brief fordern sie Erstwählerinnen und Erstwähler zur «Wahl gegen den Rechtsruck» auf. «Wir konnten es...

  • 05.06.24
Katrin Göring-Eckardt | Foto: epd-bild/Jens Schulze
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Menschen der Woche
Göring-Eckardt trifft Vorsichtsmaßnahmen

Ludger Schepers fordert Änderungen in der katholischen Glaubenslehre bei der Sexualmoral. Es wäre ein erster Schritt, «wenn sich die Leute wenigstens daran halten würden, Menschen nicht zu diskriminieren», sagte der Queer-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz. Homosexualität gelte nach katholischem Verständnis als Sünde. Der Katechismus könne geändert werden, wenn die Kirche ein anderes Verständnis gewinne: «Dass Sexualität nämlich nicht nur dazu da ist, Nachkommenschaft zu zeugen. Und...

  • 04.06.24
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Irme Stetter-Karp geht es darum, beim Katholikentag Haltung zu zeigen. So solle AfD-Vertretern als Diskutanten keine Bühne auf Podien gegeben werden. | Foto: epd-bild/Paul-Philipp Braun

Weltsynode, Katholikentag, Reformdebatte
Überraschungen sind möglich

Der katholischen Kirche stehen spannende Zeiten bevor, findet Irme Stetter-Karp. Im Gespräch mit Joachim Heinz blickt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) auf das Verhältnis zwischen Bischöfen und Laien, die Rolle Roms und die politische Arbeit des ZdK. Für alle, die länger nichts mehr von der Reformdebatte in der katholischen Kirche in Deutschland gehört haben: Wo stehen wir gerade? Irme Stetter-Karp: Wir haben nun die Gewissheit, dass wir im Synodalen Ausschuss...

  • 04.06.24

der Biss und die Folgen
Leberecht Gottlieb (77)

77. Kapitel, in welchem alle Dinge  scheinbar eine Wendung nehmen, welche die Geschichte des Fortgangs derselben nachhaltig zu beeinflussen geeignet sind ... Leberecht Gottlieb befand sich nun in einer zwiespältigen Lage. Einerseits wollte er - nein, musste er unbedingt - nach Jerusalem, wo der Chinese Herr Luan Wang Li Zhang ungeduldig auf ihn wartete, wie anzunehmen war. Andererseits war es hier bei der kleinen Sektenkirche derer, die einen "Herrn der Sterne und Wesen" verehrten, interessant...

  • Sonneberg
  • 01.06.24
Der Berliner Dom auf historischer Postkarte von 1906, darauf die Denkmalskirche zwischen linkem Kartenrand und Denkmal.  | Foto: Vintage postcards private collection. Gemeinfrei, CC0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:19060225_berlin_der_neue_dom.jpg

DDR-KIRCHENVERLUSTE # 54
Die verlorene Denkmalskirche des Berliner Doms

In der DDR wurden bis 1988 rund 60 Kirchen auf staatlichen Druck gesprengt. Die wohl bekannteste von ihnen war die Paulinerkirche Leipzig – auch Universitätskirche St. Pauli genannt – im Jahr 1968. Die Serie erinnert an verlorene Sakralbauten in Mitteldeutschland und darüber hinaus. Die Denkmalskirche Berlin gehörte zum Berliner Dom, sie war an dessen Nordseite Bestandteil des Baukörpers. Der apsisförmige Sakralbau – 24 Meter lang, 24 Meter breit und 21 Meter hoch – war die letzte Ruhe der...

  • 31.05.24
Domkandidatenstift Berlin, Ansicht von 1908 | Foto: Ansichtskarte (Ausschnitt) von 1908. Gemeinfrei, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=133700879

DDR-KIRCHENVERLUSTE # 53
Das verlorene Domkandidatenstift Berlin

In der DDR wurden bis 1988 rund 60 Kirchen auf staatlichen Druck gesprengt. Die wohl bekannteste von ihnen war die Paulinerkirche Leipzig – auch Universitätskirche St. Pauli genannt – im Jahr 1968. Die Serie erinnert an verlorene Sakralbauten in Mitteldeutschland und darüber hinaus. Das Domkandidatenstift war das Predigerseminar im Berliner Ortsteil Mitte, das im Jahr 1854 zur Zeit von König Friedrich Wilhelm IV. in der Friedrichstraße eröffnet wurde. Ab 1858 entstand für das Domkandidatenstift...

  • 29.05.24

unbekannte Kirchengeschichte
Leberecht Gottlieb (76)

76. Kapitel, in welchem wir einen Streifzug in die Gefilde bisher noch gänzlich unbekannter Kirchengeschichte unternehmen und  einige Dinge überJesus erfahren, die dem Vatikan  wahrscheinlich weiterhin unliebsam bleiben könnten ...   Während Leberecht Gottlieb als hoher Gast im Zelte des Beduinenclanchefs bewirtet wird und die beiden Schlangendamen sich von den Bissen ihrer Tiere erholen - man wird den beiden Frauen bald je einen halben Liter Blut abzapfen, um das lebensrettende Serum daraus...

  • Sonneberg
  • 29.05.24
  • 1
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das Ordal
Leberecht Gottlieb (75)

75. Kapitel, welches uns einem klassischen Gottesurteil beiwohnen lässt, dem sich Leberecht Gottlieb  unterziehen muss. Und wie unserem Helden der stille Vorwurf gemacht wird, der Heiligen Lanze nachzustellen, den Gral an sich bringen und die Bundeslade entweihen zu wollen  … Es sollte also das klassische iudicium dei oder iudicium divinum  stattfinden. Ein Ordal  würde es geben. Warum? Um die Wahrheit darüber herauszufinden, ob der alte weiße Mann im dunkelblauen Seidenanzug Recht oder Unrecht...

  • Sonneberg
  • 28.05.24
Ensemble amarcord  | Foto: Anne Hornemann

15. Thüringer Adjuvantentage
Wie Bauern die Kirchenmusik prägten

Zu den 15. Thüringer Adjuvantentage wird vom 31. Mai bis 2. Juni in Gorsleben, Hemleben, Hauteroda, Oberheldrungen und Etzleben (Kyffhäuserkreis) eingeladen. Das Musikfest findet jedes Jahr in einer anderen Region statt, um an das einzigartige musikalische Erbe aus der jahrhundertealten Tradition protestantischer Kirchenmusik in Thüringen zu erinnern: Bauern und Handwerker musizierten als Adjuvanten (Gehilfen) der Kantoren bei Gottesdiensten und Festen. Die Adjuvantentage werden in enger...

  • Sprengel Erfurt
  • 28.05.24

Gefangen in der Wüste
Leberecht Gottlieb (74)

74. Kapitel, in welchem wir Kunde davon erlangen, wie Leberecht Gottlieb unter die Räuber fällt … Während die auf wertvollem Papyrus verzeichneten Überlegungen Kratochrists im Mondschein der Bibliothek  eines noch fernen Lesers harren und der Parkettboden der uralten Bücherkammer, in welcher sich das Warten der Schriftrollen vollzieht, von dem starken Sonnenlicht, das den gesamten Tag über auf die Fußbodenhölzer geschienen, erholt - sich entspannt und dabei knallt und knarrt, strebt Leberecht...

  • Sonneberg
  • 27.05.24
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Menschen der Woche
Namen

Milena Michiko Flasar ist mit dem Evangelischen Buchpreis 2024 ausgezeichnet worden. Mit dem mit 5000 Euro dotierten Preis würdigt das Evangelische Literaturportal die japanisch-österreichische Autorin für ihren Roman «Oben Erde, unten Himmel». Darin erzählt sie von einer Reinigungskraft, die Leichenfundorte säubert. Flasar thematisiert das einsame Sterben, die soziale Isolation in Großstädten und den Umgang miteinander im Leben und im Tod. Eckart von Hirschhausen hat im Rahmen eines...

  • 27.05.24
Ludwig van Beethoven: Die Neunte Sinfonie ist die letzte vollendete Sinfonie des Komponisten. 1972 wurde das Thema des letzten Satzes vom Europarat zur Hymne erklärt. | Foto: epd-bild/Christian Ditsch

Doku: Beethovens Neunte als Ost-West-Geschichte
Freiheit und Götterfunken

Sie ist eines der bekanntesten Musikstücke der Welt: die Neunte Sinfonie von Ludwig van Beethoven (1770–1827). Am 7. Mai 1824 wurde sie im Theater am Kärntnertor in Wien zum ersten Mal aufgeführt. Von Elke Stricker Die Legende erzählt, dass der ertaubte Komponist erst von einer Sängerin auf das jubelnde Publikum aufmerksam gemacht werden musste, da er dem Orchester zugewandt stand. Die Dokumentation "Die Macht der Musik – 200 Jahre Beethovens Neunte", die in der Arte-Mediathek abrufbar ist,...

  • 26.05.24
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Hilfe in Not: Seit sieben Jahren gibt es in der Berliner Versöhnungs-gemeinde das Kirchenasyl. 65 Menschen wurden aufgenommen, darunter auch Kriegsdienstverweigerer. | Foto: Foto: epd-bild/Hans-Jürgen Bauer

Krieg und Frieden
Gegen das Gewissen

Russischen Kriegsdienstverweigerern droht in Deutschland die Abschiebung in ein Drittland. Schutz davor gewährt das Kirchenasyl. Doch der Druck auf die Gemeinden steigt. Ein Beispiel. Von Bettina Röder Andrej* hat seine dunkle schwere Lederjacke über den Stuhl gehängt. Angriffslustig blitzen seine braunen Augen. Er lacht oft, obwohl ihm nicht immer danach zumute ist. Der 22-jährige Moskauer kam vor eineinhalb Jahren nach Deutschland. Er war über Georgien und Finnland geflohen, als der Krieg...

  • 25.05.24
Foto: epd-bild/Christian Ditsch

Vor 200 Jahren wurde die «Neunte» uraufgeführt
Beethovens Erhabenheit

Wohl kaum ein Werk hat die Musikgeschichte so geprägt wie die 9. Sinfonie von Beethoven mit der berühmten «Ode an die Freude». Die Rezeption ist rekordverdächtig. Selbst Experten entdecken immer noch etwas Neues. Von Katharina Rögner (epd) Den tosenden Applaus hat er nicht mehr hören können. Ludwig van Beethoven (1770 - 1827) war bereits taub, als seine 9. Sinfonie in Wien am 7. Mai 1824 uraufgeführt wurde und das Publikum vor Begeisterung tobte. Heute ist das Werk eine der bekanntesten...

  • 24.05.24
Blick in die Ausstellung in der Stadtkirche Kahla. | Foto: Maren Hellwig

Kirchenkreis Eisenberg
Ausstellungen zum 500. Gesangbuch-Geburtstag

Eine Ausstellung an zwei Orten zum Jubiläumsjahr „500 Jahre Evangelisches Gesangbuch“ startet am kommenden Sonntag (26. Mai) in Kahla. Um 10.30 Uhr wird Teil I in der Stadtkirche St. Margarethen mit einem Gottesdienst eröffnet. Dabei singt die Johann‐Walter‐Kantorei Kahla Chorsätze von Johann Walter. Für Teil II folgt die Eröffnung um 12 Uhr im Stadtmuseum. Danach ist der Besuch in der Stadtkirche montags bis freitags von 11 bis 13 Uhr und im Stadtmuseum zu den offiziellen Öffnungszeiten...

  • Sprengel Erfurt
  • 24.05.24

Zuspitzung der Ereignisse
Leberecht Gottlieb (73)

73. Kapitel, in welchem wir erfahren, wie schnell sich das Glück wenden kann. Und ebenfalls erzählt bekommen, dass hin und wieder Dinge geschehen, die uns die Rückkehr des Glücks vorbereiten - wenn wir es wollen ... Es war schlimm. Irgendein Wüstentier mag es wohl gewesen sein, das sich einen Bau samt unterirdischen Gängen in den Wüstensand gegraben und auf diese Weise dafür gesorgt hatte, dass der Jeep Wrangler Rubikon elend eingebrochen war. Auch der Gebrauch von Allrad- und...

  • Sonneberg
  • 24.05.24

der Reisekamerad
Leberecht Gottlieb (72)

72. Kapitel, welches Leberecht Gottlieb die jungen Leute in Einzelheiten seines bisherigen Lebenslaufes einweihen lässt - deren ausführliche Details wir hier geflissentlich überspringen, weil der treue Leser im Blick auf das Ganze vom Allermeisten bereits unterrichtet worden ist ... Leberecht kam allmählich wieder zu Kräften. Ach ja - zuerst das lange Warten in der heißen Wüste und dann noch der Erfolg mit dem mantischen Stabe! Beides hatte dem Emeritus dann doch recht hart zugesetzt. Obwohl -...

  • Sonneberg
  • 23.05.24
  • 2
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de rebus politicis - von politischen Sachen
Leberecht Gottlieb (71)

71. Kapitel, in welchem uns berichtet wird, wie Leberecht Gottlieb zum ersten Mal den Heroldsstab benützt - und wie er das Gespräch deutscher Studierender belauschen muss, welche dem Heiligen Gral auf die Spur zu kommen versuchen. Auch geht es um die Kirche und darum, ob bzw. wie sie politisch sein könne, dürfe oder sogar sein müsse ... Leberecht Gottlieb nahm nun ganz behutsam den bunten Stab aus dem Seiden-Futteral, in welches das wertvolle Instrument am Beginn seiner Reise nach Jerusalem...

  • Sonneberg
  • 22.05.24
Kai Uwe Höss trägt ein schweres Familienerbe mit sich. Auch wenn kaum jemand über die Vergangenheit gesprochen habe, sei die Familien-geschichte für ihn stets gegenwärtig gewesen – allein schon wegen des Namens, sagt er.  | Foto: Foto: epd-bild/Matthias Pankau
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Schweres Erbe
Verwandt mit Rudolf Höß

Sein Großvater setzte die industrielle Vernichtung der europäischen Juden um. Er jedoch predigt Gnade, Vergebung und Nächstenliebe. Kai Uwe Höss ist der Enkel von Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß. Nach einer Karriere als Hotelmanager ist er heute Pastor. Von Matthias Pankau "The Zone of Interest» war einer der Abräumer bei der diesjährigen Oscar-Preisverleihung, wurde als bester internationaler Film und für den besten Ton geehrt. Der Film zeigt den Alltag des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß...

  • 21.05.24

der Zufall des Zufalls
Leberecht Gottlieb (70)

70. Kapitel, in welchem wir den 12. September des Jahres 2024 schreiben und den emeritierten Pfarrer Leberecht Gottlieb aus Dresden im sächsischen Lande sehen, wie derselbe bei einer Bushaltestelle in der Wüste fern der Stadt Kairo steht und plant, allein und nur gemeinsam mit seinem Köfferchen und dem bunten Heroldsstab nach Jerusalem zu reisen. Ein Kapitel, was vor den Schwierigkeiten warnt, die manchmal der sogenannte Zufall uns zumutet ... Was eigentlich alles war bisher passiert? Hier für...

  • Sonneberg
  • 21.05.24
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Menschen der Woche
Namen

Hanna Jacobs sieht den Sonntagsgottesdienst vom Aussterben bedroht. Für eine kleine Schar von Menschen werde sonntags Volkskirche inszeniert, die es so nicht mehr gebe, sagt die Hildesheimer Diakonie-Pfarrerin und fordert, einen "beherzten Schlussstrich zu ziehen und damit Zeit und Energie freizusetzen". Das stoische Festhalten der beiden großen Kirchen am Gottesdienst sei Realitätsverweigerung. Die 35-Jährige spricht sich stattdessen für Angebote wie biblische Weinproben, Jazzgottesdienste...

  • 20.05.24

Rezension
Radikal undprophetisch

Der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm hat für sein Buch "Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität" den Leipziger Buchpreis 2024 erhalten. Thomas A. Seidel Die Publikation bietet – passend zum 300. Geburtstag des großen Königsberger Philosophen – eine spannende Verknüpfung von Immanuel Kants Aufklärungsimpuls mit einer eigenwilligen Auslegung biblischer Prophetie. In dieser Verknüpfung entdeckt Boehm ein wirksames Mittel zu einer Stärkung liberaler Demokratie. Diese stecke...

  • 19.05.24

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